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Das Glaskunstwerk

    Im Jahr 1997 wurde die Kirche innen renoviert. Der Freiburger Künstler Benedikt Werner Traut hat in diesem Zusammenhang eine farbige Glasscheibe gestaltet, die etwa drei Meter Durchmesser hat und an Stahlseilen über dem Altar frei von der Decke hängt. Der Künstler beschreibt sein Werk mit folgenden Worten: „Der Kreis als Zeichen des Umfangen-Seins umfängt, birgt, schützt und ist Symbol der Einheit und der Ganzheit, des Lebens und der Vollkommenheit, der Ewigkeit und der Unendlichkeit. Der Kreis ist eine Grundfigur der Welt, er bildet den Erdkreis ab. Dem Kreis eignet von der Form her etwas Leichtes und Sphärisches, Freies und Schwebendes. Blau ist die Farbe des Glaubens und der Treue, sie bringt mit sich etwas Geheimnisvolles. Es ist die Farbe der Sammlung und der Vertiefung, der Kontemplation und der Mystik. Es ist die Farbe der Sehnsucht und der Unendlichkeit, die immateriellste Farbe von unendlicher Durchsichtigkeit und lichtvoller Transparenz. Ihr haftet etwas Aetherisch-Luftiges an und sie wird zur Begegnung und Erfahrung mit dem Transzendenten. Blau hat etwas Transzendierendes, das über uns hinausweist, über uns hinausschreiten lässt. Orange als Komplementärfarbe zu Blau bildet zu den Blaumodulationen den Kontrapunkt und setzt im Moment bewusster Wahrnehmung Le­ben, Energie, Wärme, Kraft frei. Rotorange erweckt das Gefühl von Freude, Triumph und ist Inbegriff des Lebens, aktiv, pulsierend, brausend, glühend Die Transparenz des Glases in Blaumodulationen und Rotorange bis Zinnober, seine Lichtdurchlässigkeit und das freie Hängen der Glasscheibe von der Decke über dem Altar in den Altar­raum nehmen dem gewichtigen, massigen Glasobjekt seine Schwere und verleihen ihm neben seiner Bewegungsdynamik ein schwebendes, schwingendes Attribut, lassen Leichtigkeit und Frei­heit, Offenheit und Weite erleben, entmaterialisieren die Materie. Mit dem freien Hängen von der Decke in den Raum will ich das Ge­setz der Gravitation, die Schwere des Gegenstandes, die nach unten ziehende Kraft überwinden und den Blick emporziehen in die Höhe und lichtvolle Transparenz der Unendlichkeit.“